Bericht von unseren Unterstützern vor Ort in Nepal – Freitag, 10.Juli 2020
Wir sind gesund und passen gut auf uns auf. Wir möchten Euch informieren über die Situation vor Ort.
Corona breitet sich bei uns schlagartig aus.
Auf der einen Seite werden immer mehr infizierte Menschen in der lokalen Gesellschaft gefunden. Auf der anderen Seite macht die Regierung Lockerungen. Ab heute dürfen die öffentlichen Busse (Kurzstrecken) mit der Hälfte der möglichen Fahrgast Anzahl wieder fahren. Busse sollen 1 Mal am Tag desinfiziert werden und Mitfahrer sollen Masken tragen. Lange Strecken mit dem Bus sind noch nicht möglich. Der Flugverkehr und die Grenzen sind immer noch zu. Der Besuch von Kinos, Schulen und Universitäten, sowie größere Veranstaltungen wie Hochzeiten und Partys sind nicht erlaubt.
Ungefähr 25.000 Gastarbeiter wurden von der Regierung aus der ganzen Welt zurück geholt ( vor allem Gastarbeiter aus den Arabischen Ländern) Weitere werden in den kommenden Wochen zurück kommen. Zahlreiche von diesen Gastarbeitern sind mit dem Corona Virus infiziert.
Die Regierung ordnet bei möglich infizierten Personen zu wenig häusliche Isolation an. Auch die Möglichkeit sich auf den Virus Corona testen zu lassen ist nur bedingt gegeben.
Sehr viele Familien die in der Stadt wohnten, sind in ihre Heimatdörfer zurück gereist um bei Familien und Verwandten in den Bergen oder im Flachland unter zu kommen. Dort können sie sich zumindest durch selbst angebaute Lebensmittel versorgen und können einer Beschäftigung nach gehen. In der Stadt haben sie keine Arbeit und damit kein Einkommen.
Im Moment bekommt man fast alles zu kaufen, im Vergleich zu vor der Corona Zeiten. Aber leider fehlt den meisten das Geld dafür.
Durch den lang anhaltenden Monsun Regen wurde ein gutes Ernte Ergebnis auf dem Land erwartet. Aber leider haben Heuschrecken Tausende von Hektaren Ernte, in über 25 von Nepals 77 Distrikten, abgefressen! Hoffentlich können die Mitarbeiter des Agra-Ministeriums diese Plage unter Kontrolle bringen. Der World Food Program (WFP)- UNO Verein hat gewarnt dass dieses Jahr 25% alle Nepali weniger als die nötige Grundversorgung mit Lebensmittel haben werden.
Finanzielle Probleme haben viele Familien die in Malekhu oder Kathmandu geblieben sind, in der Hoffnung das ihre Kinder bald wieder in die Schule gehen können. Durch den nicht erwarteten langen Lockdown konnten die Eltern keiner Arbeit nachgehen und kein Einkommen generieren. Wiederum fielen monatliche Mietkosten an. Die finanziellen kleinen Polster, auf welche die meisten Familien sowieso nicht zurück greifen konnten, sind längst aufgebraucht.
Leere Strassen wohin man sieht.
Wir halten Sie weiter auf dem Laufenden.